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Wissenswerkstatt (Forschungsinfrastruktur)

Wissenswerkstatt (Forschungsinfrastruktur)

Wissenschaftsreflexion repräsentiert einen dynamischen und interdisziplinären Forschungsbereich, weshalb ein besonders hoher Bedarf an, aber auch ein besonders hohes Potenzial für forschungsinfrastrukturelle(n) Neuerungen besteht. Im Forschungsbau entsteht eine innovative Forschungsinfrastruktur, die sich als "Wissenswerkstatt" (DFG 2018) verstehttypo3/. Sie wird gemeinsam von den Informationswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern des fdz.DZHW und der Nachwuchsforschungsgruppe Wissensinfrastrukturen der TIB mit den Forscherinnen und Forschern der Wissenschaftsreflexion aufgebaut und permanent weiterentwickelt.

Bislang existiert für die gesamte Wissenschafts- und Hochschulforschung in Deutschland noch keine Forschungsinfrastruktur, die deren interdisziplinären Charakter in einer Forschungsinfrastruktur angemessen berücksichtigt, indem sie sowohl die Bedarfe der sogenannten Buchwissenschaften mit denen der vorwiegend datenbasiert forschenden Fächer zusammenführt und explizit die Forschungsprojekte bei der Anwendung interdisziplinärer und anderer Forschungsmethoden unterstützt. Die Wissenswerkstatt versteht sich deshalb von Anfang an als nationale bzw. internationale Forschungsinfrastruktur für die Wissenschafts- und Hochschulforschung.

Die Wissenswerkstatt stellt zunächst forschungsinfrastrukturelle Leistungen hauptsächlich für drei Bereiche bereit:

1. Digitalisierte Literaturversorgung mit digitaler Tiefenerschließung

Die Literaturversorgung erfolgt weitestgehend digital. Die bereits in der TIB und der Gottfried Wilhelm Leibniz-Bibliothek/Niedersächsische Landesbibliothek vorhandenen Buchbestände zur Wissenschaftsreflexion (Philosophie, Soziologie, Politikwissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Rechtswissenschaft etc.) werden digitalisiert. Fehlende Forschungsliteratur wird ergänzt; der digitale Zugang zu den für die Wissenschafts- und Hochschulforschung wichtigen Zeitschriften wird weiter ausgebaut. Die gesamte Forschungsliteratur, einschließlich anderer Medien, werden tiefenerschlossen, damit semantisch präzise nach komplexen Zusammenhängen recherchiert und das gesuchte Forschungswissen zielgerichteter zusammengestellt werden kann.

2. Bereitstellung und Archivierung von Forschungsdaten und deren Verknüpfung mit Publikationen

Alle Forschungsdaten der Wissenschaftsreflexion werden ins fdz.DZHW eingebracht, dort dauerhaft archiviert und zugänglich gemacht. In der Wissenswerkstatt berät das fdz.DZHW alle interessierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hinsichtlich Datenerhebung und Erstellung von Datenmanagementplänen und übernimmt die Datenaufbereitung für die Archivierung und Nachnutzung von Forschungsdaten. Es wird eine teilautomatisierte Verlinkung von Publikationen und Forschungsdaten erstellt, so dass sowohl über die Publikationen als auch über die Daten gesucht werden kann. Das fdz.DZHW archiviert zunehmend externe Forschungs-daten, stellt sie für die Forschung bereitet und versteht sich als zentraler Ort für Forschungsdaten zu Wissenschaft und Hochschule.

3. Virtuelle Forschungsumgebung

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Forschungsbau können in einer virtuellen Forschungsumgebung arbeiten, die die von ihnen benötigten Forschungstools (z.B. Erhebungs- und Auswertungswerkzeuge) bereithält. Die virtuelle Forschungsumgebung umfasst den gesamten Forschungsprozess; die Konzeption eines Forschungsprojekts genauso wie die unterschiedlichen Projektphasen, z.B. Literaturstudium und -analyse, Datenerhebung und -auswertung bis hin zur Publikation und Archivierung. Die virtuelle Forschungsumgebung unterstützt Einzel- und (auch ortsverteilte) Verbundprojekte. Sie wird als geschützter Bereich aufgebaut, erprobt und entsprechend der Forschungserfahrungen permanent weiterentwickelt.