Im Frühjahr 2023 haben die Rohbauarbeiten für den Forschungsbau Forum Wissenschaftsreflexion der Leibniz Universität Hannover (LUH) begonnen. Am heutigen Mittwoch wurde – elf Monate nach der Grundsteinlegung im Juli 2023 – Richtfest in der hannoverschen Nordstadt gefeiert. Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping, die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer des Forschungsbaus, das verantwortliche Architekturbüro, Mitarbeitende des Gebäudemanagements der LUH und zahlreiche Gäste waren dabei, als der Polier die Richtkrone an dem Rohbau hochzog.
Das neue Gebäude wird direkt an das bestehende LUH-Gebäude Im Moore 21 angebaut. Der Innenausbau beginnt in diesen Tagen, die Fertigstellung des Forschungsbaus ist für Herbst 2025 geplant. Die Kosten werden rund 19,3 Millionen Euro betragen, von denen das Land knapp zwölf Millionen Euro trägt, davon rund 9,6 Millionen Euro aus dem Programm „zukunft.niedersachsen“; der Bund übernimmt rund 7,3 Millionen Euro.
„Die Leibniz Universität gewinnt mit dem Forum Wissenschaftsreflexion an internationaler Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit und dies wird sich auch positiv auf den Standort Hannover auswirken“, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Epping. Der Neubau sei ein nach außen sichtbares Zeichen, dass die LUH nicht nur ein starkes technisch-naturwissenschaftliches Profil habe, sondern mit der Wissenschaftsreflexion auch einen weithin sichtbaren Forschungsschwerpunkt in den Geistes- und Sozialwissenschaften.
Die Sprecherin des Forums Wissenschaftsreflexion, Prof. Dr. Eva Barlösius (Institut für Soziologie und Leibniz Center for Science and Society), erläuterte: „Wir sind dem gesamten Bau-Team dankbar für die schnelle Erstellung des Rohbaus. Wir, die künftigen Nutzenden, blicken mit großer Vorfreude auf den Einzug im kommenden Jahr. Denn: Das Forum Wissenschaftsreflexion wird unsere Forschungs- und internationalen Kooperationsmöglichkeiten grundlegend verbessern.“
Der Neubau wurde von Michel+Wolf Architekten (Stuttgart) entworfen und hat eine Nutzungsfläche von gut 2.100 Quadratmetern mit Raum für interdisziplinäre Forschung, einer Wissenswerkstatt mit innovativer Forschungsinfrastruktur, Begegnungsorten und Veranstaltungsräumen für wissenschaftliche Konferenzen bieten. Er wird im Sinne der Nachhaltigkeit nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert.
An keiner anderen Universität in Deutschland existieren vergleichbar viele Professuren in den Themengebieten Wissenschafts- und Hochschulforschung – an der LUH sind es rund 20. Beteiligte Disziplinen sind Philosophie, Soziologie, Volkswirtschaftslehre, Politik- und Rechtswissenschaften. In dem Forschungsbau werden die bislang auf unterschiedliche Universitätsstandorte verteilten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter einem Dach zusammenarbeiten.
Folgende Forschungsgruppen werden ins Forum Wissenschaftsreflexion einziehen:
- das Institut für Philosophie inkl. der DFG Kollegforschungsgruppe „SOCRATES“ (Social Credibility and Trustworthiness of Expert Knowledge and Science-Based Information),
- die Forschungsgruppe Soziologische Wissenschafts- und Hochschulforschung des Instituts für Soziologie,
- das Centre for Ethics and Law in the Life Sciences (CELLS),
- das interdisziplinäre Forschungszentrum Leibniz Center for Science and Society (LCSS),
- das Forschungsdatenzentrum des DZHW (Deutsches Zentrum für Wissenschafts- und Hochschulforschung)
- die TIB Nachwuchsforschungsgruppe „Wissensinfrastrukturen“